An vielen Stellen in unserer Welt bekommen wir den Eindruck, dass wir uns eher voneinander entfernen als Frieden machen miteinander. „Die Welt ist zerrissen“. Aber gleichzeitig ist auch klar: Der Frieden, den wir uns wünschen, beginnt bei mir selbst und bei dem, wie wir in unserem Umfeld miteinander umgehen.

Der Refrain bei „Frieden finden“ beginnt quasi mit einem Zitat von Augustinus:

„Unruhig ist mein Herz, bis es Ruhe findet in dir“ – Und daran angelehnt singen wir dann weiter: „Friedlos ist diese Welt, bis wir Frieden finden in dir.“

Das Lied ist also auf der einen Seite eine „Friedensbitte“ – „Wir sehnen uns nach Frieden. Gib uns deinen Frieden.“ Auf der anderen Seite ein Ausblick, was Gott für uns will und was er an uns auch schon tut. „Gott will uns versöhnen. Er öffnet Türen, geht den ersten Schritt“ (Strophe 3) oder vorher in Strophe 2: „Gott will mich verändern. Er zeigt mir, welchen Schritt ich gehen kann.“ Es geht um keine großen Sprünge – es geht um Schritte. Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt.

Die Dynamik könnte bei diesem Lied eine große Rolle spielen. Der Refrain z.B. könnte – anders als sonst oft – ganz fein und leise im „piano“ beginnen – und bei „bis es Ruhe findet in dir“ sogar noch leiser werden. Die Musik kommt da fast komplett zum Stehen. Ebenso bei der nächsten Zeile – „bis wir Frieden finden in dir“. Die Melodie bleibt da auch fast ausschließlich auf einem Ton. So kann spürbar werden, wie gut uns diese Ruhe tun würde. Und wie dieser Friede Gottes unserer Welt guttun würde!

Dieses Lied war das Lied zur Jahreslosung 2019: „Suche Frieden und jage ihm nach“ (Psalm 34,15).