Sieht Gott unser dankbares Herz? Auch dann, wenn wir ausgelaugt sind, wenn wir müde geworden sind, wenn wir es vielleicht nicht mal mehr schaffen zu beten? Dieses Lied antwortet darauf nicht mit einem vollmundigen „Ja“ und bleibt auch im Refrain realistisch vorsichtig.

In der dritten Strophe klingt dann die Zuversicht an, dass Gott unseren Dank hört, selbst wenn wir keine Stimme, keine Kraft mehr haben. Die Inspiration hierfür kommt aus einer alten Choralstrophe: „Ich will von deiner Güte singen, / so lange sich die Zunge regt; / ich will dir Freudenopfer bringen, / solange sich mein Herz bewegt; / ja, wenn der Mund wird kraftlos sein, / so stimm ich doch mit Seufzen ein.“ (EG 330,6 – „O dass ich tausend Zungen hätte“)